Sportverbände wie der Deutsche Skiverband schärfen seit etwas mehr als einer Saison in verpflichtenden Fortbildungen die Achtsamkeit für körperliche und verbale Grenzen zwischen Schülern und Trainern – und für die kriminelle Energie, mit der einige vertrauenswürdige Vorturner unterwegs sind; jenseits der Piste. Und wie sie ertappt werden können.
Wie weit Täter kommen, hängt auch vom Umfeld ab. Als Ski-Club Wermelskirchen wollen wir Pionierarbeit leisten und jeglicher Form von sexualisierter Gewalt im Wintersport und im Badminton schon im Ansatz die rote Karte zeigen – unterstützt durch den Kreissportbund. Es geht um angemessene Ernsthaftigkeit, nicht um Helikopter-Betreuung von Schutzbefohlenen, nicht um Misstrauen unter Übungsleitern, nicht um Angst vor Falschbeschuldigungen.
Für unsere positive Trainingskultur können weitere Schutzmaßnahmen nur bereichernd sein. Vieles tun wir in unserem Verein schon „aus dem Bauch heraus“. Wir wollen mögliche blinde Flecken identifizieren und wissen, was im Einzelfall zu tun ist. Mit einigen Vorkehrungen sind wir längst in der Spur: polizeiliches Führungszeugnis der Übungsleiter, Ehrenkodex, verpflichtende Fortbildungen, vertrauensvolles Miteinander.
In zwei Workshops sind wir detailliert eingestiegen: Strategien von Tatpersonen, Risikoanalyse, Anlaufstellen in der Region, Schutzkonzept, Leitfaden für eine angemessene und vertrauensvolle Reaktion. Wir werden die Satzung des Vereins bald schärfen. Als nächstes werden wir ein Schutzkonzept mit Verhaltensleitlinien erstellen. Anregungen der Mitglieder sind herzlich willkommen. Und wir haben zwei Vertrauenspersonen, die als Ansprechpartner*in bei Fragen, Verdachtsfällen oder konkreten Vorfällen zur Verfügung stehen.
Unsere Augen und Ohren sind offen. Deine auch? Für einen Hinweis ist es nie zu spät.